auf das Bild der Feldlerche klicken - kurzer Film über den Vogel des Jahres
Stare - Foto: NABU/Günter Stoller
Im Gegensatz zur Bekassine – dem Vogel des Jahres 2013 – gehört der Grünspecht nicht zu den akut bedrohten Vogelarten. Warum fiel die Wahl in diesem Jahr ausgerechnet auf ihn?
Der Vogel des Jahres muss nicht immer eine hochbedrohte Vogelart sein. Bei der Wahl des Vogels ist es wichtig, dass man anhand der Art ein bestimmtes Naturschutzthema kommunizieren kann. Dafür eignet sich eine auffällige und deutschlandweit verbreitete Art oft besser als eine unbekannte Rarität, auch wenn beide Arten womöglich die gleichen Probleme haben.
Der Grünspecht steht für den Lebensraumtyp halboffener Waldlandschaften. Konkret sind dies Streuobstwiesen, Waldränder und Auwälder, aber auch Gärten und Parks oder städtische Brachflächen.
Gemeinsam ist diesen Biotopen das Vorkommen von dicken alten Bäumen, in denen der Grünspecht seine Höhlen anlegen kann, in Verbindung mit extensiv bewirtschafteten Grünlandflächen, auf denen er
seine Lieblingsnahrung findet, nämlich Ameisen.
Diese Lebensräume sind gefährdet. In der freien Landschaft verschwindet immer mehr Grünland unter dem Pflug, um Platz zu schaffen für vermehrten Ackerbau, insbesondere für Maisfelder. Hier gibt
es keine Ameisen mehr. Alte Höhlenbäume werden in Wäldern meist vorzeitig geerntet, in städtischen Parks fallen sie oft übertriebenen Vorsichtsmaßnahmen gegen Astbruch zum Opfer.
Der NABU und der Landesbund für Vogelschutz (LBV), NABU-Partner in Bayern, haben die in Deutschland vom Aussterben bedrohte Bekassine (Gallinago gallinago) zum „Vogel des Jahres 2013“ gekürt. In Deutschland leben heute nur noch 5.500 bis 6.700 Brutpaare – etwa die Hälfte des Bestandes von vor 20 Jahren. Die Bekassine soll als Botschafterin für den Erhalt von Mooren und Feuchtwiesen werben. Der taubengroße Schnepfenvogel mit dem beige-braunen Federkleid und dem markanten Schnabel wird wegen seines lautstarken Balzflugs gern „Meckervogel“ genannt.
„Die Bekassine hätte tatsächlich guten Grund, sich zu beschweren, denn mit Mooren und Feuchtwiesen schwindet ihr Lebensraum zusehends. Es wird allerhöchste Zeit, die letzten Moore in Deutschland streng zu schützen – auch im Interesse des Klimaschutzes. Gleiches gilt für Feuchtwiesen. Wir dürfen nicht länger zulassen, dass der Grundwasserspiegel abgesenkt und Flächen entwässert, Grünland umgepflügt, Ackerkulturen wie Mais für Biogasanlagen großflächig angebaut, Torf abgebaut und Wiesen aufgeforstet werden“, sagte NABU-Vizepräsident Helmut Opitz.
Die Dohle lebt in Dörfern und Städten ganz nah in unserer Nachbarschaft. Besonders gern nistet sie in Schornsteinen und Kirchtürmen. Weil jedoch immer mehr Brutnischen verschlossen werden, gerät die intelligente Vogelart in Wohnungsnot. Der NABU und sein bayerischer Partner, der Landesbund für Vogelschutz (LBV), möchten die Dohle schützen und haben sie daher zum Vogel des Jahres 2012 gewählt.
Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Landesbund für Vogelschutz (LBV), NABU-Partner in Bayern, haben heute in Berlin den Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus) zum „Vogel des Jahres 2011“ gekürt. Der früher weit verbreitete und recht häufige Singvogel mit dem namensgebenden ziegelroten Schwanz ist heute in vielen Regionen selten geworden. Besonders im Westen Deutschlands ist er aus zahlreichen Dörfern und Kleinstädten verschwunden. Immer weniger Gärten genügen heute noch seinen Ansprüchen.
„Im Jahr des Gartenrotschwanzes wollen wir auf die Gefährdung dieses farbenprächtigen Vogels aufmerksam machen und zeigen, dass oftmals schon mit einfachen Mitteln neue Lebensräume wie Streuobstwiesen geschaffen werden können", sagte NABU-Vizepräsident Helmut Opitz. Gartenrotschwänze brauchen Nisthöhlen, wie sie vor allem in alten Obstbäumen zu finden sind. Streuobstwiesen zählen daher zu den typischen Lebensräumen. Mit ihren hochstämmigen Obstbäumen, die ein hohes Alter erreichen können, bieten sie sowohl geeignete Brutplätze als auch die notwendigen Sitzwarten, von denen die Vögel nach Insekten jagen.
Der NABU und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern haben den Kormoran zum „Vogel des Jahres 2010“ gewählt. Die beiden Verbände wollen sich damit offensiv für den Schutz des Kormorans einsetzen, der nach seiner Rückkehr an deutsche Seen, Flüsse und Küsten wieder zu Tausenden geschossen und vertrieben wird. So werden jedes Jahr in Deutschland rund 15.000 Kormorane getötet.