Im Tal des Padenbaches zwischen Benzweiler und Mörschbach besitzt der NABU Rhein-Hunsrück 3 ha Feuchtwiesen. Angrenzend an diese Wiesen befinden sich noch unberührte Wald- und Heckenbereiche sowie der Bauerberg, ein ehemaliger Steinbruch. Auf den Wiesen selbst kommen neben recht trockenen Standorten auch ständig staunasse, mit Sumpfdotterblumen bestandene Flächen vor. Mehrere Sumpfbereiche bieten Amphibien wertvolle Lebensräume und auch die seltene Sumpfschrecke wurde hier schon beobachtet.
Diese Wiesen stellen ein wertvolles Ruhe- und Rückzugsgebiet für viele seltene Tiere und Pflanzen in einer intensiv bewirtschafteten Agrarlandschaft dar. Im Gegensatz zu den meisten landwirtschaftlichen Wiesen werden diese Flächen frühestens im Juli/August gemäht, so dass hier viele Wildtiere wie z.B. Hase, Rebhuhn oder brütende Wiesenvögel während des ganzen Frühjahres über völlig ungestört ihren Nachwuchs aufziehen können
Gerade die Bestande der Vögel, die auf solch extensiv genutzten Flächen angewiesen sind, haben in den letzten Jahren überall dramatisch abgenommen. Zu diesen Vogelarten gehören z.B. Kiebitz, Feldlerche, Bekassine, Braunkehlchen und Wiesenpieper.
Ursache dieser Entwicklung ist die hohe Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung. Immer öfter sind die Arten unter den aktuellen Bewirtschaftungsverhältnissen nicht mehr in der Lage, erfolgreich zu brüten oder ihre Jungen aufzuziehen. Entwässerungsmaßnahmen führten nicht nur zu einer Verringerung des Nahrungsangebotes, sondern auch zur Ausbreitung von Raubsäugern, für die die Nester und die noch nicht flüggen Jungvögel jetzt eine leichte Beute sind. Den negativen Trend verstärkend kommt hinzu, dass sich – verursacht durch Überdüngung und Klimawandel – die Brut- und Aufzuchtbedingungen verschlechtert haben: So wachsen die Kulturpflanzen im Frühjahr früher, schneller und dichter auf, als dies noch vor wenigen Jahrzehnten der Fall war. Dadurch kommen die Jungvögel kaum noch durch das für sie hohe Gras. Zusätzlich ist es im hohen Gras kühler und schattiger, wodurch insbesondere bei schlechtem Wetter die Gefahr der Unterkühlung für die Jungvögel steigt.Ein weiteres Problem stellt die vielerorts zeitlich immer früher einsetzende Mahd bzw. Silagegewinnung dar. Gerade dann, wenn die Vögel ihre Nester am Boden haben fahren die schwere Maschinen über die Wiese u. zerstören die Gelege. Aber nicht nur Vögel leiden unter den immer früher im Jahr beginnenden landwirtschaftlichen Aktivitäten: Auch Junghasen und Rehkitze kommen jedes Jahr tausendfach in Kreiselmähern zu Tode.Dagegen unterbleibt, wie gesagt, auf unseren Wiesen bis Juli/August jegliche Bewirtschaftung und da unsere Wiesen weder gedüngt noch gespritzt werden wächst das Gras auch langsamer und weniger dicht, wodurch sich die Jungvögel besser im Gras bewegen können und dadurch bessere Überlebenschancen haben. Gleichzeitig können viele Blumen bis zur Blüte bzw. Samenreife aufwachsen, wodurch den Vögeln ein vielfältiges Nahrungsangebot in Form von Insekten und Sämereien zur Verfügung steht.In den feuchten Bereichen befindet sich ein teilweise torfartiger Boden, der für Schnepfenvögel wie Bekassine oder Kiebitz ideal zum Stochern geeignet ist. Außerhalb der Brut- und Aufzuchtzeiten dienen die Mörschbacher Wiesen vielen Vögel während ihres Durchzuges als Rast- und Nahrungsraum.