Rheinland - Pfalz hat als letztes Bundesland bisher noch keinen Nationalpark. Mit großem Eifer arbeitet man aber an Konzepten einen solchen in nächster Zeit einzurichten. Fünf Vorschläge stehen bereits zur Diskussion:
Hochwald-Idarwald; Soonwald; Pfälzerwald; Saargau-Hochwald und Baumholder.
Einer der Favoriten ist der Soonwald, der bei uns direkt vor der Haustür liegt.
Das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Rheinland-Pfalz hat eine Informationsseite Nationalpark eingerichtet.
Die Soonwald Initiative e.V. setzt sich sehr für die Verwirklichung dieses Ziels im Hunsrück mit verschiedenen Informationsveranstaltungen ein.
Auch die Kreisgruppen des NABU Bad Kreuznach, Bad Sobernheim und Rhein-Hunsrück stimmen gemeinsam dieser Idee zu. Wir sehen darin eine einmalige Chance für Mensch und Natur.
Impressionen zu deutschen Nationalparks siehe diese Seite weiter unten.
Ökonomie und Ökologie im Konflikt
Im Grünen 31.1.2012 | 18.10 Uhr | 8:02 min
Was kann ein Nationalpark für die Infrastruktur der Anlieger - Gemeinden tun? Sehr viel sogar. In Deutschland gibt es bisher 14 Nationalparks. Keine der Gemeinden die unmittelbar und mittelbar an einen Nationalpark grenzen, hat bisher bereuen müssen, einen solchen Park zu besitzen. Heute profitieren diese Gemeinde sehr stark davon und haben auch wieder Geld in Ihren Kassen. Folgende Kriterien als Beispiele im kurzen Überblick, wie ein Park die Infrastruktur einer Region beeinflusst:
FAZIT: Der Rhein - Hunsrück - Kreis darf diese Chance nicht verschlafen! Sie kommt nicht mehr wieder. Besonders die Gemeinden von Ellern bis Gemünden könnten sich auf den Tourismus einstellen. Zwar wird das Geld nicht sofort fließen, aber unsere KInder werden stolz darauf sein, ihn zu haben! Daher muß der Soonwald so bleiben wie er ist! Damit auch weiter die schöne Aussicht über die Landschaft und der Soonwaldsteig weiterhin der dritt schönste Wanderweg Deutschlands bleiben kann!
PRESSEERKLÄRUNG DES NABU BAD SOBERNHEIM; BAD KREUZNACH UND RHEIN-HUNSRÜCK
Stellungnahme der Piratenpartei zum geplanten Nationalpark Soonwald
Ein Nationalpark im Soonwald?
Die NABU-Gruppen Bad Kreuznach, Bad Sobernheim und Rhein-Hunsrück befürworten ausdrücklich die Einrichtung eines Nationalparks im Soonwald.
Wenn man zur Zeit die Berichte in der Presse verfolgt, könnte man meinen, mit den Plänen zur Errichtung eines Nationalparks im Soonwald sei die ganze Region dem Untergang geweiht – und das, bevor der Entscheidungsprozess dafür oder dagegen überhaupt richtig begonnen hat. Viel zu wenig Beachtung finden dagegen die Vorteile für Mensch und Natur, die ein solches Großschutzgebiet mit sich brächte.
Und was hat der Mensch davon?
Unberührte Natur kann man in unserem dicht besiedelten Land nur noch an sehr wenigen Orten erleben. Die meisten Menschen leben in einer zunehmend zersiedelten Landschaft. Negative Veränderungen in großem Maßstab machen auch vor bisher wenig betroffenen Regionen nicht halt, wie aktuell das Beispiel Windenergie zeigt. Daher ist es umso wichtiger, Gebiete zu erhalten, in denen sich die Natur in ihrer ganzen Vielfalt frei entwickeln darf und ungestörter Naturgenuss auch in Zukunft noch möglich ist. Der beste Schutz für solche Schätze ist die Ausweisung zum Nationalpark. Als eine von wenigen Regionen in Rheinland-Pfalz erfüllt der Soonwald die dafür notwendigen Voraussetzungen. Darauf sollten wir stolz sein, statt die gebotene Chance schon jetzt kategorisch abzulehnen.
Warum Wildnis?
Auf 75% der Fläche des künftigen Nationalparkes sollen menschliche Eingriffe gering gehalten werden. Eine Bewirtschaftung der Holzbestände unterbleibt weitgehend, und das aus gutem Grund: Zu einem natürlichen Wald gehören neben jungen Bäumen und solchen im „besten Alter“ auch die Senioren. Alternde, absterbende und tote Bäume sind ein entscheidender Faktor für Artenvielfalt. So schätzen Experten allein die Zahl der Käferarten, die im Totholz leben, auf rund 1.400. Hinzu kommen zahllose weitere Insektenarten mit ähnlich hohen Ansprüchen, und auch unter den Pilzen ist die Zahl der Spezialisten groß. Fledermäuse und verschiedene Vogelarten nutzen durch Fäulnis und die Arbeit von Spechten entstandene Baumhöhlen als Quartier und Nistplatz. Auf den restlichen 25 % der Fläche, der sogenannten Pufferzone, bleibt die Bewirtschaftung der Holzbestände unberührt.
Aber warum müssen es gleich 10000 ha Wald sein, die aus der Bewirtschaftung genommen werden?
Wirkliche Naturwälder gibt es in Deutschland nur auf einem Prozent der Waldfläche, verteilt auf viele kleine Flächen im ganzen Land. Die meisten dieser Flächen sind jedoch zu klein, um für zahlreiche hoch spezialisierte Tierarten eine Wirkung zu entfalten. Hinzu kommt, dass die Urwaldparzellen zu weit voneinander entfernt sind, um einen genetischen Austausch zwischen Populationen verschiedener Naturwaldreservate zu ermöglichen. Störungsempfindliche Tierarten und solche mit großen Revieransprüchen brauchen zum Überleben ebenfalls große Rückzugsräume. Zum Erhalt der Natur müssen also große Schutzgebiete her, die genügend Raum für stabile Populationen bieten!
Es jedem recht zu machen, wird nicht möglich sein. Aber unsere Kinder und Enkel sind später sicher dankbar, wenn wir ihnen großmütig und weitsichtig eine echte Naturreserve erhalten haben!
Um einen Einblick und Eindruck über Einige der schönsten Nationalparks in Deutschland zu bekommen, hier eine Auswahl dazu:
Unser Nachbar in Nordrhein-Westfalen
Nationalpark Kellerwald-Edersee
Unser Nachbar in Hessen
Das "Herz der Buchenwälder" in Thüringen
Der "Älteste"
Mecklenburgische Seenplatte, "Im Land der Seen und Adler"